Ich kann nicht mehr – Panikattacken bei Überlastung
Die Belastung des Alltags nimmt stetig zu, und viele Menschen fühlen sich zunehmend überfordert. Der ständige Druck, sowohl im privaten als auch beruflichen Leben alles unter einen Hut zu bekommen, führt bei vielen zu dem Gefühl: „Ich kann nicht mehr“. Diese Überforderung kann schnell in Panikattacken münden. Oft spüren Betroffene eine überwältigende Angst, die scheinbar aus dem Nichts auftaucht, aber in Wahrheit das Resultat einer langfristigen Überlastung ist.
Überforderung durch private und familiäre Verpflichtungen
Privates und familiäres Leben bieten oft Rückhalt und Entspannung, können aber auch zu einem erheblichen Stressfaktor werden. Wenn neben der beruflichen Karriere auch noch Haushalt, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen anstehen, kann das Gefühl entstehen, allen Anforderungen nicht gerecht zu werden. Die ständige innere Anspannung und das Gefühl, dass die eigene Energie nicht ausreicht, um alles zu bewältigen, setzen viele Menschen unter Druck. Dieses Ungleichgewicht führt nicht selten zu dem Punkt, an dem man denkt: „Ich kann nicht mehr.“
Hinzu kommt, dass familiäre Verpflichtungen häufig mit emotionaler Belastung einhergehen. Streitigkeiten, ungelöste Konflikte oder hohe Erwartungen an die eigene Rolle innerhalb der Familie können zusätzlich zur Überforderung beitragen. Wenn das Gefühl der Unzulänglichkeit und der Erschöpfung überhandnimmt, kann dies die perfekte Grundlage für eine Panikattacke schaffen.
Beruflicher Stress als Panikauslöser
Berufliche Anforderungen haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Höhere Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit und die Erwartung, auch nach Feierabend noch verfügbar zu sein, sind zu einem festen Bestandteil vieler Jobs geworden. Der Druck, erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Work-Life-Balance zu halten, lässt das Stresslevel immer weiter steigen. Schnell gerät man in einen Teufelskreis aus Überarbeitung, Schlafmangel und dem Gefühl, dass alles zu viel wird.
Die Folge? Panikattacken am Arbeitsplatz, plötzliche Angstzustände während Meetings oder sogar das Gefühl der völligen Lähmung vor dem Computerbildschirm. Wenn die berufliche Belastung so groß wird, dass sie sich nicht mehr bewältigen lässt, reagiert der Körper mit Panikattacken als Warnsignal, dass das Stressniveau überschritten wurde.
Digitaler Überkonsum und seine Auswirkungen
Ein weiterer großer Faktor, der zur Überforderung beiträgt, ist der ständige digitale Konsum. Wir sind rund um die Uhr mit Informationen und Reizen konfrontiert – sei es durch E-Mails, soziale Netzwerke oder Nachrichtenportale. Diese permanente Reizüberflutung lässt kaum Raum für echte Entspannung. Statt Pausen sinnvoll zu nutzen, verbringen viele ihre Zeit am Smartphone, was die innere Unruhe noch verstärkt. Die Angst, etwas zu verpassen („FOMO“ – Fear of Missing Out), treibt viele dazu, immer erreichbar zu sein und ständig online zu bleiben.
Die dauerhafte Nutzung digitaler Medien beeinflusst unsere Fähigkeit, zur Ruhe zu kommen. Anstatt dem Gehirn die nötige Erholung zu bieten, bleibt der Geist permanent aktiv und verarbeitet die Vielzahl an Informationen. Diese konstante Überstimulation kann leicht dazu führen, dass selbst kleine Aufgaben plötzlich als unüberwindbare Hürden erscheinen. Kommen dann noch berufliche oder familiäre Belastungen hinzu, sind Panikattacken bei Überforderung häufig die Folge.
Wie sich die Überforderung vermeiden lässt
Wer das Gefühl hat, kurz vor dem Punkt „Ich kann nicht mehr“ zu stehen, sollte rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Stressfaktoren zu reduzieren:
- Prioritäten setzen: Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche und lernen Sie, auch mal „Nein“ zu sagen. Nicht jede Verpflichtung muss sofort erledigt werden.
- Routinen etablieren: Feste Tagesabläufe können helfen, das Gefühl von Kontrolle zurückzugewinnen und Stress abzubauen.
- Digitale Detox-Phasen einplanen: Legen Sie regelmäßige Pausen vom Smartphone ein und vermeiden Sie es, ständig erreichbar zu sein.
- Professionelle Unterstützung suchen: Wenn die Überforderung zu häufigen Panikattacken führt, ist es ratsam, mit einem Therapeuten über mögliche Bewältigungsstrategien zu sprechen.
Panikattacken als Folge von Überforderung ernst nehmen
Panikattacken bei Überforderung sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein ernstes Warnsignal des Körpers. Sie zeigen, dass die persönliche Belastungsgrenze erreicht wurde und eine Änderung dringend notwendig ist. Wer das Gefühl hat, „Ich kann nicht mehr“, sollte die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und überlegen, welche Stressfaktoren sich reduzieren lassen. Nur durch ein achtsames Umgehen mit sich selbst und durch gezielte Erholungsphasen lässt sich langfristig ein gesundes Gleichgewicht zwischen privaten, beruflichen und digitalen Verpflichtungen herstellen.