Generalisierte Angststörung

Angst ist eine natürliche und normale Emotion, die uns in gefährlichen Situationen schützt. Wenn jedoch Angstgefühle übermäßig, unangemessen oder über einen längeren Zeitraum auftreten, können sie zu einer Angststörung führen. Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch anhaltende und übermäßige Angst manifestiert, oft ohne erkennbare Ursache.

Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, darunter:

  1. Generalisierte Angststörung (GAS, ICD F41.1): Bei einer GAS erlebt man anhaltende und übermäßige Sorge und Angst vor alltäglichen Situationen, wie Arbeit, Schule oder sozialen Beziehungen. Symptome können körperliche Symptome wie Muskelverspannungen, Schlafstörungen und Bauchschmerzen sein.
  2. Panikstörung (ICD F41.0): Eine Panikstörung bezieht sich auf plötzliche und unerwartete Anfälle von intensiver Angst und Panik, oft begleitet von körperlichen Symptomen wie schnellem Herzschlag, Schweißausbrüchen und Atemnot.
  3. Phobische Störungen: Bei phobischen Störungen ist die Angst vor einem bestimmten Objekt, einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Ereignis unverhältnismäßig groß. Beispiele hierfür sind Höhenangst, Flugangst oder Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen).
  4. Soziale Angststörung: Eine soziale Angststörung bezieht sich auf eine übermäßige und anhaltende Angst vor sozialen Situationen und dem Urteil anderer Menschen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden, romantische Beziehungen aufzubauen oder bei der Arbeit erfolgreich zu sein.
  5. Agoraphobie: Bei dieser Störung haben Betroffene Angst vor Situationen, in denen sie sich nicht aus eigener Kraft befreien können oder in denen sie keine Hilfe bekommen können. Dies kann zu massiven Einschränkungen im täglichen Leben führen.

Die Ursachen von Angststörungen sind komplex und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Faktoren, die zu einer Angststörung beitragen können, sind genetische Veranlagung, Umweltfaktoren, Chemie im Gehirn und traumatische Erlebnisse.

Eine Angststörung kann das tägliche Leben beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Isolation führen. Behandlungsmöglichkeiten umfassen Psychotherapie, Medikamente und alternative Therapien wie Yoga oder Meditation.

Psychotherapie kann eine Vielzahl von Ansätzen umfassen, darunter kognitive Verhaltenstherapie (CBT), Psychoanalyse und Interpersonelle Therapie (IPT). Medikamente wie Antidepressiva und Benzodiazepine können ebenfalls zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden, jedoch sollten diese nur unter Anleitung eines qualifizierten Arztes oder Psychiaters eingenommen werden.

Darüber hinaus gibt es einige alternative Therapien, die helfen können, wie zum Beispiel Sport, Yoga, Meditation und Atemübungen. Der Schlüssel zur Behandlung von Angststörungen liegt darin, die richtige Kombination aus Therapien und Medikamenten zu finden, die am besten zur individuellen Situation passen.

Eine erfolgreiche Behandlung von Angststörungen erfordert oft Geduld und Durchhaltevermögen, da es meist keine schnellen Lösungen gibt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch dazu beitragen, dass Betroffene ihre Ängste besser kontrollieren und ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Alle ICD-10-Definitionen der Panik- und Angststörung:

  • F41.0: Panikstörung
  • F41.1: Generalisierte Angststörung
  • F41.2: Angst und depressive Störung
  • F41.3: Andere gemischte Störungen
  • F41.8: Sonstige spezifische Angststörungen
  • F41.9: Angststörungen, nicht näher bezeichnet