Panikattacken sind intensive Episoden von überwältigender Angst und Furcht, die oft plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Sie können körperliche Symptome hervorrufen, die so schwerwiegend sind, dass viele Menschen glauben, sie hätten einen Herzinfarkt oder stünden kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Aber ist es wirklich möglich, während einer Panikattacke das Bewusstsein zu verlieren?

Panikattacken: Mehr als nur psychischer Stress

Panikattacken sind nicht nur auf psychischen Stress beschränkt. Sie können auch eine Vielzahl von körperlichen Symptomen hervorrufen, die von Person zu Person variieren können. Häufige Symptome sind Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Kurzatmigkeit, ein Gefühl der Erstickung, Brustschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Taubheitsgefühle. Einige Menschen berichten auch von einem Gefühl der Unwirklichkeit oder der Trennung von sich selbst.

Ohnmacht und Panikattacken

Obwohl sich viele Menschen während einer Panikattacke so fühlen, als ob sie in Ohnmacht fallen könnten – hauptsächlich aufgrund des Schwindels und der Hyperventilation, die oft auftreten – ist es tatsächlich eher selten, dass jemand während einer Panikattacke das Bewusstsein verliert. Der Hauptgrund dafür ist, dass während einer Panikattacke die Herzfrequenz und der Blutdruck oft ansteigen, was dazu beiträgt, dass das Gehirn ausreichend mit Blut versorgt wird.

Ohnmacht, auch Synkope genannt, tritt normalerweise auf, wenn der Blutdruck stark abfällt und das Gehirn kurzzeitig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dies ist bei einer Panikattacke eher unwahrscheinlich.

Ohnmacht bei Panikatacken: Mögliche Ausnahmen

Es gibt jedoch einige Situationen, in denen eine Person während einer Panikattacke das Bewusstsein verlieren könnte. Einige Menschen neigen dazu, in Zeiten hoher Angst und Stress zu hyperventilieren, was zu einem Ungleichgewicht der Kohlendioxid-Werte im Blut führen kann. In extremen Fällen kann dies zu einer Art von Ohnmacht führen, die als vasovagale Synkope bezeichnet wird.

Außerdem könnte jemand, der bereits eine zugrunde liegende körperliche Erkrankung wie eine Herzkrankheit oder ein Problem mit dem Blutdruck hat, während einer Panikattacke das Bewusstsein verlieren. Wenn jemand tatsächlich während einer Panikattacke in Ohnmacht fällt, sollte dies als medizinischer Notfall betrachtet und sofort ein Arzt konsultiert werden.

Prävention und Behandlung

Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, hat sich als wirksam bei der Behandlung von Panikattacken und Panikstörungen erwiesen. Medikamente können ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern und die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren. Hierbei handelt es sich vor allem um selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Benzodiazepine.

Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Betroffene beispielsweise, die Symptome einer Panikattacke richtig zu interpretieren und zu bewältigen. Entspannungstechniken, wie die progressive Muskelrelaxation oder Atemübungen, können ebenso helfen, einer Panikattacke entgegenzuwirken.

Darüber hinaus kann ein gesunder Lebensstil dazu beitragen, Panikattacken zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Alkohol, Koffein und Drogen können das Risiko von Panikattacken reduzieren.

Abschließende Gedanken

Obwohl es äußerst selten ist, dass jemand während einer Panikattacke das Bewusstsein verliert, ist es dennoch möglich. Insbesondere Menschen, die zu Hyperventilation neigen, oder solche mit bestimmten körperlichen Gesundheitsproblemen, könnten ein höheres Risiko für Ohnmachtsanfälle während einer Panikattacke haben.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, regelmäßig unter Panikattacken leidet, suchen Sie bitte professionelle Hilfe. Es gibt viele effektive Behandlungen und Strategien zur Bewältigung dieser schweren und oft beängstigenden Zustände, und niemand sollte sie alleine durchstehen müssen. Mit der richtigen Hilfe und Unterstützung kann man lernen, mit Panikattacken umzugehen und ihre Auswirkungen auf das Leben zu minimieren. Es gibt keinen Grund zur Scham oder Verlegenheit – seien Sie mutig und suchen Sie die Unterstützung, die Sie benötigen.