Ich bin 34 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Heute möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit Panikattacken teilen, die ich aufgrund meiner Morbus Crohn-Erkrankung und der damit verbundenen dauerhaften Darmentzündung entwickelt habe.

Meine Geschichte begann vor einigen Jahren, als bei mir Morbus Crohn diagnostiziert wurde. Die Krankheit ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die mein Immunsystem und mein Allgemeinbefinden stark beeinflusst. Durch die ständigen Schmerzen, die Erschöpfung und die notwendige Anpassung meines Lebensstils an die Erkrankung, begann ich, Panikattacken zu erleben.

Meine erste Panikattacke ereignete sich, als ich gerade dabei war, meine Kinder zur Schule zu bringen. Plötzlich fühlte ich mich unwohl, mein Herz raste, und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Es war, als würde ich in einem endlosen Strudel versinken, aus dem ich nicht entkommen konnte. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, als würde mein Leben komplett aus den Fugen geraten.

Nach dieser ersten Erfahrung wurde ich sehr besorgt und ängstlich. Die Angst vor weiteren Panikattacken veränderte meinen Alltag. Ich zog mich mehr und mehr zurück und vermied Situationen, in denen ich mich hilflos oder überfordert fühlen könnte.

Meine Panikattacken hatten auch Auswirkungen auf meine Familie. Ich hatte Schwierigkeiten, meine Kinder zur Schule zu bringen oder an Elternabenden teilzunehmen. Meine Ehe wurde ebenfalls belastet, da ich mich immer mehr von meinem Partner isolierte.

Nach einiger Zeit beschloss ich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich suchte einen Therapeuten auf, der auf Angststörungen spezialisiert war. Mit seiner Hilfe lernte ich, meine Ängste und Panikattacken besser zu verstehen und zu bewältigen.

Eine der wichtigsten Techniken, die ich gelernt habe, ist die Atemübung. Immer wenn ich spüre, dass eine Panikattacke aufkommt, konzentriere ich mich auf meine Atmung und versuche, sie zu verlangsamen. Dies hilft mir, mich zu beruhigen und die Panikattacke abzuschwächen.

Des Weiteren habe ich gelernt, meine Gedanken zu hinterfragen und die Angst vor der Angst zu überwinden. Ich verstehe jetzt, dass Panikattacken zwar unangenehm sind, aber letztendlich nicht gefährlich. Das Wissen darum gibt mir die Kraft, meinen Alltag wieder selbstbewusster zu gestalten.

Inzwischen geht es mir besser, und meine Panikattacken sind weniger häufig geworden. Ich arbeite noch immer mit meinem Therapeuten zusammen und übe regelmäßig Entspannungstechniken, um meinen Stresslevel zu senken. Meine Familie unterstützt mich in diesem Prozess, und wir sind enger zusammengerückt.

Ich möchte meine Geschichte teilen, um anderen Betroffenen Mut zu machen und zu zeigen, dass es möglich ist, mit Panikattacken umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Ich weiß, dass jeder individuelle Erfahrungen macht und dass das, was für mich funktioniert, möglicherweise nicht für jeden passt. Aber ich möchte betonen, wie wichtig es ist, professionelle Hilfe zu suchen und sich selbst nicht als schwach oder fehlerhaft zu betrachten.

Eines der Dinge, die mir geholfen haben, meine Panikattacken zu überwinden, ist der Austausch mit anderen Betroffenen. Es war für mich sehr beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein bin und dass andere Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Durch den Austausch habe ich viele wertvolle Tipps und Techniken erhalten, die mir im Umgang mit meinen Ängsten geholfen haben.

Zusätzlich zur Psychotherapie habe ich auch angefangen, Yoga und Meditation zu praktizieren. Diese Aktivitäten haben mir geholfen, mich auf meinen Körper und Geist zu konzentrieren und innere Ruhe zu finden. Yoga und Meditation haben sich als sehr effektive Methoden erwiesen, um meine Ängste zu reduzieren und mein allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Selbstfürsorge. Ich habe gelernt, auf meine Bedürfnisse zu achten, mir Zeit für mich selbst zu nehmen und auf meine Grenzen zu hören. Ich achte darauf, mich regelmäßig zu bewegen, mich gesund zu ernähren und ausreichend zu schlafen, um meinem Körper die bestmögliche Grundlage zur Bewältigung der Morbus Crohn-Erkrankung und der Panikattacken zu geben.

Insgesamt war meine Reise mit Panikattacken eine Herausforderung, aber sie hat mich auch gelehrt, wie wichtig es ist, auf mich selbst zu achten und Unterstützung zu suchen. Ich bin dankbar für die Menschen in meinem Leben, die mich unterstützt haben, und ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen helfen können, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Ich möchte allen Mut machen, die mit Panikattacken kämpfen: Ihr seid nicht allein, und es gibt Hilfe und Hoffnung. Lasst euch nicht entmutigen, und gebt nicht auf. Gemeinsam können wir lernen, unsere Ängste zu bewältigen und ein erfüllteres, glücklicheres Leben zu führen.

Anm. d. Red.: Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die Teile des Verdauungstrakts betrifft, vor allem den unteren Teil des Dünndarms und den oberen Teil des Dickdarms. Die Erkrankung ist durch wiederkehrende Entzündungen gekennzeichnet, die zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit und Gewichtsverlust führen können. Die genaue Ursache von Morbus Crohn ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren beteiligt ist. Die Behandlung von Morbus Crohn konzentriert sich auf die Linderung der Symptome, die Reduzierung von Entzündungen und die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.