Panikattacken nach der Geburt, auch als postpartale Panikattacken oder postpartale Angst bezeichnet, sind eine Form von Angststörung, die bei einigen Frauen während der Wochen und Monate nach der Geburt ihres Kindes auftreten kann. Obwohl die postpartale Depression (PPD) eine bekanntere psychische Störung nach der Geburt ist können postpartale Panikattacken ebenfalls beträchtliche Belastungen für die betroffenen Frauen und ihre Familien darstellen.

Symptome von Panikattacken nach der Geburt

  • Plötzliches Auftreten von intensiver Angst oder Furcht
  • Herzrasen, Atemnot oder Erstickungsgefühle
  • Schwindel, Benommenheit oder Schwäche
  • Brustschmerzen oder Unwohlsein
  • Zittern oder Schüttelfrost
  • Angst vor dem Verlust der Kontrolle oder Angst, verrückt zu werden
  • Angst vor dem Tod oder schwerer Krankheit

Ursachen von postpartalen Panikattacken nach der Geburt

Die genauen Ursachen von postpartalen Panikattacken sind nicht vollständig verstanden, aber sie werden wahrscheinlich durch eine Kombination von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören:

  • Hormonelle Veränderungen: Nach der Geburt durchlaufen Frauen signifikante hormonelle Veränderungen, die ihre Stimmung und Emotionen beeinflussen können. Diese Veränderungen können das Risiko für Angststörungen, einschließlich Panikattacken, erhöhen.
  • Schlafmangel: Die Betreuung eines Neugeborenen ist oft mit Schlafentzug verbunden, was zu emotionaler Erschöpfung und erhöhter Anfälligkeit für Angst und Panik führen kann.
  • Stress und Verantwortung: Die Anpassung an das Leben mit einem Neugeborenen und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten kann Stress verursachen und das Risiko von Panikattacken erhöhen.
  • Persönliche und familiäre Vorgeschichte: Frauen, die bereits vor der Geburt an Angststörungen oder Panikattacken litten oder eine familiäre Vorgeschichte solcher Störungen haben, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, postpartale Panikattacken zu entwickeln.

Behandlung von postpartalen Panikattacken

Die Behandlung von postpartalen Panikattacken kann ähnlich wie bei anderen Angststörungen erfolgen. Dazu gehören:

  • Psychotherapie: Therapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie (CBT) oder Gesprächstherapie können dabei helfen, Ängste und Paniksymptome zu bewältigen.
  • Medikation: In einigen Fällen kann der Arzt Medikamente wie Antidepressiva oder Anxiolytika verschreiben, um die Symptome der Angst zu kontrollieren.
  • Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation, Yoga oder andere Entspannungstechniken können helfen, Angst und Stress abzubauen.
  • Soziale Unterstützung: Gespräche mit dem Partner, Familienmitgliedern oder Freunden über Ängste und Sorgen können helfen, die emotionale Belastung zu verringern. In manchen Fällen kann es auch hilfreich sein, sich einer Selbsthilfegruppe für Mütter mit postpartaler Angst anzuschließen oder professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten oder Berater in Anspruch zu nehmen.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung und Sport kann dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Es ist wichtig, eine geeignete Form der körperlichen Aktivität zu wählen, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Mutter entspricht.
  • Schlafhygiene: Die Schaffung einer entspannenden Schlafumgebung und die Einhaltung eines regelmäßigen Schlafplans können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern und die Anfälligkeit für Angst und Panik zu verringern.
  • Selbstfürsorge: Die Pflege des eigenen emotionalen und körperlichen Wohlbefindens ist entscheidend für die Bewältigung von postpartalen Panikattacken. Dies kann bedeuten, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, Hobbys nachzugehen oder sich auf Aktivitäten zu konzentrieren, die Entspannung und Freude fördern.

Postpartale Panikattacken sind eine Form von Angststörung, die bei einigen Frauen nach der Geburt auftreten kann. Obwohl sie weniger bekannt sind als postpartale Depressionen, können sie dennoch erhebliche Belastungen für betroffene Frauen und ihre Familien verursachen. Eine Kombination aus medizinischer Behandlung, Psychotherapie, Entspannungstechniken und Selbstfürsorge kann dazu beitragen, die Symptome von postpartalen Panikattacken zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Es ist wichtig, bei Anzeichen von postpartaler Angst professionelle Hilfe zu suchen, um eine angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten.

Wissen: Welche psychologischen Herausforderungen können nach einer Geburt auftreten?

Nach der Geburt können verschiedene postpartale psychologische Probleme bei der Mutter auftreten. Einige der häufigsten sind:

Postpartale Depression (PPD)

Postpartale Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, die bei einigen Frauen nach der Geburt auftritt. Symptome können Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Appetitveränderungen, Schuldgefühle, Interessenverlust und Gedanken an Selbstverletzung oder Selbstmord umfassen. Es ist wichtig, bei Anzeichen einer postpartalen Depression professionelle Hilfe zu suchen.

Postpartale Angststörungen

Dazu gehören Panikattacken, generalisierte Angststörungen, soziale Angststörungen und Zwangsstörungen. Symptome können übermäßige Sorgen, Unruhe, Schlaflosigkeit und körperliche Symptome wie Herzrasen und Atemnot umfassen.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)

Frauen, die während der Geburt ein traumatisches Erlebnis hatten, können an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Symptome können Flashbacks, Albträume, ständige Wachsamkeit und Vermeidung von Situationen oder Erinnerungen im Zusammenhang mit der Geburt umfassen.

Baby Blues

Baby Blues ist eine mildere Form von Stimmungsschwankungen, die innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Geburt auftreten können. Die Symptome sind ähnlich wie bei der postpartalen Depression, aber weniger schwerwiegend und von kürzerer Dauer. Sie umfassen Stimmungsschwankungen, Traurigkeit, Reizbarkeit und Müdigkeit.

Postpartale Psychose

Dies ist eine seltene, aber schwerwiegende psychische Störung, die innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt auftreten kann. Symptome können Halluzinationen, Wahnvorstellungen, manische Episoden und schwere Stimmungsschwankungen umfassen. Postpartale Psychose erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit und Behandlung.

Bindungsprobleme

Einige Frauen haben Schwierigkeiten, eine emotionale Bindung zu ihrem Baby aufzubauen, was zu Schuldgefühlen, Frustration und Angst führen kann. Diese Probleme können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, einschließlich Depressionen, Angststörungen oder traumatischen Geburtserlebnissen.

Anpassungsstörung

Die Anpassung an das Leben mit einem Neugeborenen und die damit verbundenen Veränderungen im Lebensstil, in der Beziehung und in der Familiendynamik können bei einigen Frauen zu Anpassungsstörungen führen. Symptome können Ängstlichkeit, Traurigkeit und Schwierigkeiten bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen umfassen.

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